Am Freitag, 25.11.2016 fand wieder der jährliche „Tag der Freien Schulen“ statt. MdL Dr. Stefan Scheffold besuchte die Gmünder Waldorfschule.
Unter dem Motto „Schenken Sie uns eine (Schul-)Stunde Ihrer Zeit“ waren in ganz Baden-Württemberg Abgeordnete eingeladen, eine Unterrichtsstunde an einer Schule in freier Trägerschaft zu gestalten. Über 90 Besuche wurden für dieses Jahr fest geplant – einer davon an der Freien Waldorfschule Schwäbisch Gmünd.
Die Freie Waldorfschule Schwäbisch Gmünd begrüßte am Tag der Freien Schulen den Gmünder Landtagsabgeordneten Dr. Stefan Scheffold. Sein Unterrichtsbesuch bereicherte an diesem Tag das Fach Gemeinschaftskunde der 11. Klasse. Dr. Scheffold erläuterte aus erster Hand die politische Arbeit im Landtag und beantwortete zahlreiche aktuelle Fragen der Schüler. Im anschließenden Gespräch mit Vorstand und Geschäftsführung des Trägervereins der Schule zeigte sich Dr. Scheffold offen für die Anliegen der Schule und war beeindruckt von dem, was die Waldorfschule in Schwäbisch Gmünd leistet. Den Abgeordneten überzeugte vor allem die Mischung aus klassischem und praktischem Unterricht. Und genau diese Mischung ist ein wesentlicher Eckpfeiler der Waldorfpädagogik, die auf kognitivem Lernen und praktischem Handeln und Erleben basiert. „Es freut uns, wenn ein politischer Vertreter wie Herr Scheffold zu Besuch kommt und dabei Zeit mitbringt, um mit uns über unsere Anliegen zu sprechen.“, sagte Armin Ruch, einer der Vorstände des Trägervereins. Dr. Scheffold ist in einer Zeit, in der in Stuttgart über die künftige Finanzierung und damit auch die Zukunft der freien Schulen beraten wird, der richtige Gesprächspartner am Tag der Freien Schulen.
Die Arbeitsgemeinschaft der Freien Schulen (AGFS) verfolgt mit diesem Tag das Ziel, den Austausch zwischen politischen Entscheidungsträgern und den Schülerinnen und Schülern, Lehrerkräften und Trägern der freien Schulen zu fördern und so auf die Vielfalt und Innovationskraft der Schulen aufmerksam zu machen. Im direkten Gespräch können so Verständnis aufgebaut und die jeweiligen Ideen, Hoffnungen, Erwartungen und Sorgen kommuniziert werden. Gerade in diesem Jahr erscheint dies als besonders wichtig, da nach einem richtungsweisenden Urteil des Staatsgerichtshofes die Unterstützung der freien Schulen durch das Land neu ausgerichtet wird.
In Deutschland besteht Schulpflicht für alle Kinder. Diese kann an staatlichen Schulen wahrgenommen werden oder aber an anerkannten Ersatzschulen, die teilweise einen alternativen Lehrplan anbieten und nach anderen pädagogischen Grundsätzen arbeiten. Um als Ersatzschule anerkannt zu werden, muss gewährleistet sein, dass der Bildungsstand am Ende der Schulzeit mit dem der staatlichen Schulen vergleichbar ist. So werden z.B. an der Freien Waldorfschule Schwäbisch Gmünd alle staatlichen Schulabschlüsse angeboten. Die „Freien Schulen“ befinden sich dabei in der Verantwortung eines nichtstaatlichen Trägers. Während staatliche Schulen durch das Land Baden-Württemberg organisiert werden, basieren freien Schulen auf freien Trägerorganisationen. So wird z. B. die Freien Waldorfschule Schwäbisch Gmünd durch einen örtlichen Verein getragen, der sich aus den Eltern der Kinder die auf die Waldorfschule gehen zusammensetzt. Da die Schulen in Schulen in freier Trägerschaft dem Land dadurch Geld sparen, dass sie Kinder unterrichten, die sonst auf eine staatliche Schule gehen würden, erhalten die freien Schulen Fördermittel des Landes, die sich derzeit auf etwas weniger als 80% des Betrags belaufen, die einer staatlichen Schule zustünden.